Um die Profisportler von Holstein Kiel an ihr Leistungsmaximum zu bringen, werden sie auch medizinisch von Profis umgeben. Durch den laufenden Wettbewerb und tägliches Training wird der Körper extremen Belastungen ausgesetzt. Umso wichtiger sind regenerative Maßnahmen und bei Beschwerden die richtige Behandlung.

Akupunktur ist ein jahrtausendealtes Verfahren, das in China entwickelt wurde. Bei der traditionellen Form der Akupunktur geht es darum, Blockaden im Körper aufzulösen, um das Qi (bezeichnet in der traditionellen chinesischen Medizin die Lebensenergie) wieder frei fließen zu lassen. "Heutzutage findet Akupunktur auch bei uns immer mehr Anwendungsbereiche - zum Beispiel in der Orthopädie", erklärt Dr. Marco Diekmann, der als Mannschaftsarzt bei Holstein Kiel tätig ist. Von einfachen Spannungskopfschmerzen, die oft muskulär bedingt sind, bis zu Problemen mit der Wirbelsäule lassen sich viele Beschwerden mit Akupunktur behandeln.

Neben der klassischen Form der Akupunktur, bei der spezielle Meridiane und Leitbahnen behandelt werden, setzt Diekmann häufiger auf das sogenannte "Dry Needling". Mit dünnen, trockenen und biegsamen Nadeln sollen dabei Muskelverhärtungen gelöst werden, die durch Überlastung, Überdehnungen oder auch Stress entstehen können.

Bei den Profifußballern ist ein verhärteter Muskelstrang in der Wade eine klassische Überlastungserscheinung. "Mit den Nadeln setzen wir einen Reiz in den Muskel, den wir dadurch bewusst auch leicht verletzen, sodass der Körper an diesen Stellen Regenerationsprozesse aktiviert, um die Muskelfasern wieder in die richtige Form zu bringen", so Diekmann. Durch diese alternative Behandlungsmethode lässt es sich vermeiden, Medikamente zu verabreichen oder zu spritzen, die im Profisport unter Umständen Probleme bei den Dopingrichtlinien verursachen würden.